Sauternes

Die nach der gleichnamigen Gemeinde benannte Appellation mit rund 1.700 Hektar Rebfläche bildet eine Insel im großen Bereich Graves im südlichen Bordeaux. Sie besteht aus den fünf Gemeinden Bommes, Fargues-de-Langon, Preignac und Sauternes, sowie mit dem Recht auf eine eigene Appellation Barsac mit davon 600 Hektar. Alle Barsac-Weine dürfen auch den Namen Sauternes oder Sauternes-Barsac verwenden, dies gilt jedoch nicht umgekehrt. Hier werden schon seit Jahrhunderten vor allem edelsüße Weißweine aus botrytisierten Trauben produziert.

Der stark kalkhaltige Boden bietet ausgezeichnete Bedingungen für Weißweine, die Rotweine haben weniger Bedeutung. Die Appellation gilt nur für edelsüße Weißweine. Trockene Weißweine dürfen nur die AC „Bordeaux“, Rotweine nur die AC „Bordeaux“ oder „Bordeaux Supérieur“ verwenden. Die Appellations-Vorschriften für die süßen Weißweine verlangen zumindest 13% vol Alkoholgehalt und den Nachweis des geforderten Süßegrades durch eine sensorische Geschmacksprüfung. Die Ertragsbeschränkung liegt bei 25 Hektoliter per Hektar.

Die für die edelsüßen Weine erforderliche Bottrytis (Edelfäulnis) wird durch die tiefe Lage des Gebietes und die Nähe zu zwei Flüssen begünstigt. Beim Einmünden des kalten Flusswassers des Ciron in die wärmere Garonne entsteht in der Senke Nebel und die Wechselwirkung von feuchter Kühle und Sonnenwärme schafft die idealen Voraussetzungen.